BRAK-Mitteilungen 5/2023

Abb. 1 trend weniger ausgeprägt und eine Ausbildung in einem klassischen „Büroberuf“ – gerade für Frauen – eine Wahl mit relativ sicheren Zukunftsperspektiven.7 7 Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Berufsbildungsbericht 2006. 2. ZUFRIEDENHEIT MIT EINZELNEN ELEMENTEN DER AUSBILDUNG Gefragt nach der Zufriedenheit mit der Ausbildung im Allgemeinen, geben etwa 46 % der Auszubildenden an zufrieden zu sein, während nur in etwa 31 % von einer Unzufriedenheit sprechen. Jedoch geben auch ca. 23 % eine neutrale Einschätzung ab. Demgegenüber steht die Zufriedenheit eben jener Befragten, die ihre Ausbildung bereits abgeschlossen haben. Diese sind mit etwa 58 % zufrieden, nur 24 % sind dies nicht, während knapp 19 % eine neutrale Haltung einnehmen. a) PRAKTISCHER TEIL DER AUSBILDUNG Weniger als die Hälfte der ReFaAzubis ist zufrieden Mit dem praktischen Teil der Ausbildung zeigen sich etwa 48 % der Auszubildenden zufrieden, ca. 27 % geben das Gegenteilige an, für Neutral entscheiden sich etwa 24 %. Vergleicht man dies erneut mit denjenigen Personen, die bereits ausgelernt haben, geben etwa 61 % an, mit dem praktischen Teil zufrieden zu sein, in etwa 20 % sind unzufrieden, neutral hingegen knapp 20%. Sowohl hier als auch bei der Zufriedenheit allgemein zeigt sich, dass die befragten Personen, die ihre Ausbildung bereits abgeschlossen haben, tendenziell etwas zufriedener sind, als diejenigen, die noch in der Ausbildung sind. Das zeigt auch der Vergleich der Mittelwerte in Abbildung 1. Während die bereits Ausgelernten sich allgemein und mit dem praktischen Teil der Ausbildung eher zufrieden zeigen, nehmen die Personen, die sich noch in Ausbildung befinden zu beiden Aspekten eine eher neutrale Rolle ein. b) VERGÜTUNG UND WERTSCHÄTZUNG Darüber hinaus wurden verschiedene Teilaspekte der Zufriedenheit bewertet, die sich auf einzelne Faktoren der Ausbildung, der Berufsschule oder auch der Ausbildungskanzlei beziehen. Es wurde eine inhaltliche Auswahl von Faktoren getroffen, aus denen sich Handlungsempfehlungen und Implikationen für die Praxis ableiten lassen. Bei der Zufriedenheit bezüglich der Ausbildungsvergütung, der kommunizierten Wertschätzung und des eigenständigen Arbeitens wird klar deutlich, dass die bereits ausgelernten Personen im Schnitt etwas unzufriedener mit den einzelnen Faktoren sind als diejenigen, die sich noch in Ausbildung befinden8 8 Diesbezüglich muss aber darauf hingewiesen werden, dass die bereits ausgelernten Personen im Schnitt vor etwa 18 Jahren ihre Ausbildung beendet haben und die Fragen somit retrospektiv beantwortet werden. Dabei ist nicht auszuschließen, dass es im Nachhinein zu Verzerrungen kommen kann, da davon auszugehen ist, dass entweder sehr negative oder sehr positive Erfahrungen vor allem im Gedächtnis bleiben. Andererseits ist nicht auszuschließen, dass die Ausgelernten in ihre Bewertungen auch ihre aktuelle berufliche Situation (unbewusst) miteinfließen lassen. , nichtdestotrotz sind diese Unterschiede marginal. Vergleicht man die Aspekte miteinander, ist offensichtlich die Zufriedenheit mit der Ausbildungsvergütung am geringsten. Bezüglich der kommunizierten Wertschätzungen nehmen beide Befragtengruppen eher eine neutrale Haltung ein, während sich in Bezug auf das eigenständige Arbeiten durchaus eine höhere Zufriedenheit bei den Befragten zeigt (vgl. Abb. 2). GENITHEIM/HERL, JURISTISCHES INTERESSE? JA. REFA? NEIN. AUFSÄTZE BRAK-MITTEILUNGEN 5/2023 283

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